Stiftung Birkenhof Berg

Das Birkenhof-Teilhabeprozent

Anzahl der Menschen mit Behinderung

18 - 20

Kurzbeschrieb

Die Stiftung Birkenhof Berg stellt ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ein Prozent der budgetierten Erträge für Aktivitäten in Kultur, Erholung und Sport zur freien Verfügung. Sie ermöglicht dadurch eine gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Behinderung. Die Bewohnerinnen und Bewohner entscheiden selbst, wofür sie den Betrag von 15-20'000 Franken jährlich verwenden.

Ausgangslage

Die Stiftung stattet ihre Bewohnerinnen und Bewohner mit Budgetkompetenz aus. Dadurch wird ein aktiver Beitrag zur Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung und zur Umsetzung der UN-Behindertenrechts-Konvention geleistet.

Projektschwerpunkte

Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Förderung der Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner. Teilhabe kann übersetzt werden mit «Einbezogensein in eine Lebenssituation». Dies tangiert insbesondere die Bereiche Begegnung, Bewegung und Entspannung, punktuell auch den Bereich Ernährung.
Die Bewohnerinnen und Bewohner haben einmal im Monat eine Entscheidungssitzung. Unter Moderation durch die Fachpersonen der Stiftung sammeln sie Ideen und konsultieren das Internet, um herauszufinden, wie viel ihre Wunschaktivitäten kosten würden. Den Bewohnerinnen und Bewohnern, die mit abstrakten Zahlen wenig anfangen können, werden die Geldsummen anhand von Symbolen erklärt. Ein Diamant steht z.B. für 1'000 Franken, ein Goldstück für 100 Franken. Danach stimmen sie ab, für welche Freizeitaktivitäten die budgetierten Mittel im nächsten Monat eingesetzt werden sollen.
Mit ihrer Budgetkompetenz haben die Bewohnerinnen und Bewohner einerseits die Möglichkeit, ihre Wünsche und Interessen einzubringen und zu verfolgen. Andererseits dient die aktive Auseinandersetzung mit den Themen Finanzen und dem zweckbestimmten Ausgeben von Geld auch der Entwicklung der Selbständigkeit und gemeinsam getragener Verantwortung.
Die Entscheidung für bestimmte Aktivitäten reicht aber nicht aus. Diese müssen in der Folge auch geplant und organisiert werden. Dabei sind die Bewohnerinnen und Bewohner von A bis Z einbezogen und kontrollieren den Planungsfortschritt. Sie machen so viel wie möglich selbst (Informationen im Internet raussuchen, Essens- und Zvieriwünsche sammeln, Reservation per Telefon). Fachpersonen bieten genauso viel Unterstützung wie nötig und so wenig wie möglich.

Projektergebnisse

Das Projekt läuft seit Dezember 2018. Es ist erfreulich zu sehen, wie stolz die Bewohnerinnen und Bewohner sind, dass sie über einen Teil des Budgets der Stiftung frei entscheiden können. Alle bisher durchgeführten Aktivitäten wurden von ihnen selbst organisiert und haben viel Spass gemacht. Das waren z.B. Besuch eines Schlagerkonzerts in Aarau oder eines ZSC-Heimspiels, die Besichtigung einer Schaukäserei oder eine Schifffahrt auf dem Zugersee. Das Projekt trägt so viel zur Lebensqualität bei, dass wir es sicher weiterführen werden. Detaillierte Projektergebnisse können Sie gerne dem Projektbericht entnehmen, welchen die BewohnerInnen in einfacher Sprache selbst (mit-) verfasst haben.