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Hauptkategorie: Werkstätten

altra Schaffhausen

Inklusionsrat

Anzahl der Menschen mit Behinderung

15

Kurzbeschrieb

Der Inklusionsrat der altra Schaffhausen wurde zur Förderung der Teilhabe aller und zur Umsetzung der UN-BRK im Betrieb von der Geschäftsleitung ins Leben gerufen. Er entwickelt autonom Ideen und entwirft Vorschläge innerhalb der Institution. Er nimmt aus allen Bereichen (Arbeit, Wohnen, Ausbildung) Anregungen z.B. zur Optimierung der Gleichberechtigung, gefühlter Diskriminierung und/oder mehr Teilhabe der Belegschaft mit einer Beeinträchtigung entgegen. Oder er hinterfragt die Barrierefreiheit der Institution. Die Ratsmitglieder diskutieren diese, verfassen sie in schriftliche Form und legen sie in persönlichem Kontakt zur Vernehmlassung oder Freigabe der Geschäftsleitung vor.
Der Rat ist inklusiv zusammengesetzt, d. h. aus 60% Personen mit einer Beeinträchtigung und 40% Fachpersonen aus den Bereichen Arbeit, Wohnen und Ausbildung. Er hat sich aus sich heraus eigenständig konstituiert und trifft sich einmal pro Monat à 2 Std. Die Themen werden in der gemeinsamen Sitzung besprochen und bearbeitet. Zur weiteren Verfolgung eines Themas werden Arbeitsgruppen zusammengestellt. Dabei bilden sich "Tandems", d. h. eine Person mit mehr Erfahrung und eine Person mit Unterstützungsbedarf arbeiten zusammen.

Ausgangslage

Der Inklusionsrat wurde im Dezember 2016 von der Geschäftsleitung eingesetzt als ein weiteres Element auf dem Weg Richtung Inklusion, zu welcher sich die Institution bekennt (siehe Positionspapier als Beilage).
Die altra stellt den Menschen ins Zentrum ihres Tuns und betrachtet diesen als Experten für sich selber und seine Bedürfnisse. Um diese möglichst authentisch abzurufen wurde das Gefäss des Inklusionsrates ins Leben gerufen. Er soll aktiv mitwirken beim Erkennen von Handlungsbedarf und beim Einleiten von gezielten Veränderungen. Das Gefühl, mitbestimmen zu können und ernst genommen zu werden, soll bei allen Mitgliedern der Institution einen hohen Stellenwert haben.

Projektschwerpunkte

Mit dem Projekt möchte die altra Schaffhausen einen Beitrag durch Teilhabe der MmB zur Förderung von psychischer Gesundheit und Lebensqualität leisten.
Dies geschieht auf folgende Weise:
- Am Anfang standen gemeinsame Lernprozesse im Rat (einfaches Sprechen, geduldiges und aktives Zuhören). Erfahrene Personen des Rates unterstützen Personen mit wenig Erfahrung, indem sie als "Tandem" arbeiten.
- Vernetzungsarbeit mit Räten anderer Institutionen und ähnlichen Gruppen zwecks Austausch und Gewinnung von Ideen.
- Besuch von Fachtagungen zum Thema.
- Hinaustragen der inklusiven Denkhaltung aus dem Rat in die gesamte Belegschaft und Aufnehmen von deren Feedback und Anliegen.
- Mit der Zeit Aktionen planen zur Sensibilisierung der Gesellschaft bezüglich Inklusion.

Projektergebnisse

Das Projekt ist auf dem Weg. Sichtbare Erfolge:
- Der Erfolg lässt sich auch an langsamen, dafür gangbaren Schritten messen.
- Der Rat brauchte lange Zeit für die Konstituierung: Einander kennenlernen, Vertrauen aufbauen (keiner wird belächelt, Stimmen abholen, jede Stimme ist wertvoll, Ängste vor Wortmeldungen abbauen, Austausch über Verständnis von Inklusion). Die Mitglieder mussten ihre Rollen finden und einnehmen (Protokoll, Zeitwächter, Sitzungsleitung, Schweigepflicht etc.).
- Der Rat hat eine gemeinsame Emailadresse beantragt, ist so vernetzt und kann direkt untereinander kommunizieren.
- Der Rat ist für Aussenstehende und ihre Anliegen per Email erreichbar.
- Der Rat ist auf der internen und externen Webseite vertreten und kann von dort direkt angeschrieben werden.
- Der Rat hat den Verhaltenskodex zur Gewaltprävention der Institution unter die Lupe genommen. Dies aufgrund von Stimmen, die sich durch zwei Versionen für Personen mit und ohne Beeinträchtigung ungleich behandelt und in ihren Gefühlen verletzt fühlten. Er hat Anpassungen vorgenommen und sie der Geschäftsleitung vorgelegt. Diese hat ihn wohlwollend zur Kenntnis genommen und zur weiteren Behandlung an die Fachgruppe, welche ihn erstellt hat, delegiert.
- Aktuell befindet sich der Inklusionsrat auf Promotionstour an allen Standorten der Institution. Erwachsene Personen m. Beeinträchtigung stehen erstmals mit Unterstützung selbstbewusst vor Zuhörergruppen, stellen den Rat vor, an dessen Präsentation sie proaktiv mitgewirkt haben und können so ihre Selbstwirksamkeit erfahren und sich kompetent erleben.
- Trotz Rollenteilungen ging es zeitweise schleppend und auch etwas ungeordnet zu und her bei den Sitzungen. Um in Zukunft noch zielgerichteter und effizienter zu arbeiten sowie um die Motivation zu erhalten, wäre sicher eine externe Moderation hilfreich. Der Rat hat das Anliegen bei der Geschäftsleitung deponiert, welche diesem gegenüber Offenheit signalisiert hat.

Eingereicht durch

altra Schaffhausen
Grabenstrasse 5
8200 Schaffhausen
www.altra-sh.ch

Kontakt

Marlies Bosshard
marlies.bosshard@altra-sh.ch

Bild aus einer Inklusionsrat-Sitzung. Es sind 5 Personen zu sehen die mit offenen Büchern am Tisch sitzen und diskutieren und lachen.
Inklusionsrat-Sitzung

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Good Practice

Schönes Beispiel für Inklusion und Mitspracherecht.

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Mitmachen können alle Organisationen mit Menschen mit Behinderung, die ihr gesundheitsförderndes Angebot präsentieren möchten. Anmeldeschluss: 31. März

 

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